Das Museum befindet sich mitten im malerischen Städtchen Estavayer, in einem Herrenhaus aus dem 15. Jahrhundert. In fünf Räumen werden in fesselnder und charmanter Art, Objekte aus den Bereichen Waffen, Alltagsgegenstände und Naturkunde gezeigt. Das Museum ist bekannt für die 108 präparierten Frösche, die menschliche Posen einnehmen.

Die Frösche

Die aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammenden Sammlung von präparierten Fröschen besticht so sehr, dass sie der Ursprung des Spitznamens "Froschmuseum" sind. Dezent scherzhaft ahmen sie Alltagsszenen der Menschen nach. Umgeben von Miniaturmöbeln, spiegeln sie die Gesellschaft der Epoche wieder. Es ist die Seltenheit, die Qualität der Arbeit und die aussergewöhnlich gute Erhaltung, die diese Sammlung so wertvoll macht.

Die Sammlungen

Die Sammlungen sind im Wesentlichen lokal und regional und reichen von der Vorgeschichte bis zur Gegenwart. Die großen Ereignisse, die den Lauf der Geschichte der Kleinstadt veränderten, werden durch die Waffensammlung und die archäologischen Objekte dargestellt. Gegenstände des Handwerks und des täglichen Lebens erinnern uns an die harte körperliche Arbeit der Vergangenheit. Küchenutensilien sind in einer authentischen Küche aus früherer Zeit ausgestellt. Sie grenzt an den Raum, in dem sich landwirtschaftliche Geräte, Schlüssel, Schlösser und eine große Anzahl präparierter Vögel befinden.

Das Museum, eine Kuriosität ?

Diese Art und Weise auszustellen stammt aus einer anderen Epoche. Auch wenn jeder Raum einem Thema gewidmet ist, erscheinen die Objekte in überraschenden Kombinationen. Hinzu kommt die Fülle an Exponaten, die heutzutage selten ist. Diese Elemente gehen auf die Gründung des Museums im Jahre 1927 und seine Erweiterung im Jahre 1941 zurück. Das Museum bietet uns durch seine Erhaltung im fast ursprünglichen Zustand einen zweiten Leseschlüssel, nämlich die Entwicklung unserer Mentalitäten. In diesem Sinne ist das Museum eine Kuriosität.

Das Baudenkmal

Das erste Ausstellungsobjekt des Museums ist sein Gebäude. Das Haus wurde 1406 von Humbert le Bâtard, Herr von Estavayer und Halbbruder von Amédée VIII, Graf von Savoyen, erworben. Es diente ihm bis zu seinem Tod 1443 als Wohnstätte. Bemerkenswert ist die seit 1408 nahezu unveränderten Straßenfassade mit Blendmasswerken im oberen Geschoss.

Zu Humberts Zeiten befanden sich hinter dem Haus geschlossene Innenhöfe mit Gemüsegärten. Heute ist dort ein öffentlicher Park mit Spielplatz und ist über die Strasse Ruelle de la Fausse Porte, die unter dem Museum durchführt, zugänglich.

Bevor das Haus 1927 als Museum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, diente es als Schule, Saatkammer und Zehntenhaus, um nur einige Funktionen zu nennen. Trotz der verschiedenen Einsätzen besitzt das Haus noch immer seine ursprüngliche Struktur.